Pumawelpe in Wohnung gehalten

(Bildquelle: Vier Pfoten)

Behörden haben kurz vor Weihnachten 2018 einen männlichen Pumawelpen in einer Privatwohnung in der deutschen Stadt Lahr entdeckt und beschlagnahmt.

Das zu dem Zeitpunkt zwei Monate alte exotische Haustier wurde legal in Tschechien erworben, aber illegal nach Deutschland geschmuggelt. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat den Welpen namens Tikam in ihre Obhut genommen und wird ihn - nach seinem Quarantäne-Aufenthalt - in ihrer Grosskatzenstation TIERART in Massweiler unterbringen. Tikams trauriger Fall ist ein weiteres Beispiel für den ausufernden legalen Handel mit Tigern und anderen Katzenarten in Europa. Den damit verbundenen illegalen Aktivitäten, will VIER PFOTEN mit ihrer Kampagne gegen den kommerziellen Handel ein Ende setzen.

Die Vermieterin der Wohnung, in der der Puma gehalten wurde, machte die Behörden auf das ungewöhnliche Haustier aufmerksam. Ohne Haltungsgenehmigung, Einfuhr- und Ausfuhrpapiere zwischen Tschechien und Deutschland, und mit vertauschten Impf- und Herkunftsnachweisen wurde das nur wenige Monate alte Pumamännchen bei einem tschechischen Züchter für 2300 Euro erworben und im Auto nach Deutschland gebracht. «Die Haltung eines Pumas in einer kleinen Wohnung ist nicht nur absolute Tierquälerei, sondern auch gefährlich für Besitzer und Nachbarn. Was jetzt noch klein und niedlich aussieht, entwickelt sich später mal zu einem bis zu 100 Kilo schweren Raubtier. Zudem war sehr bedenklich, dass Tikam nicht mal gegen Tollwut geimpft war, deshalb mussten wir ihn sofort unter Quarantäne stellen und impfen lassen, damit kein Infektionsrisiko besteht», sagt Florian Eiserlo, Betriebsleiter der VIER PFOTEN Grosskatzenstation TIERART. Dort wird der Puma nach der Quarantäne sein neues, artgemässes Zuhause finden. Eine Auswilderung ist nicht möglich, da Tikam ausschliesslich menschlichem Kontakt ausgesetzt war und in freier Natur nicht überlebensfähig wäre.