Tessin

Paradiso TI - Raubüberfall bei Bootsverkauf

Symbolbild Schweizer Franken
Symbolbild Schweizer Franken (Bildquelle: cosmix on pixabay)

Das Departement für öffentliche Angelegenheiten und die Kantonspolizei Tessin geben bekannt, dass gestern um 17.30 Uhr in Paradiso bei Lugano bei einem fiktiven Bootsverkauf ein Raubüberfall stattgefunden hat.

Im Rahmen eines mutmasslichen Bootsverkauf zwischen einem 51-jährigen Schweizer mit Wohnsitz im Kanton St. Gallen und falschen Verkäufern kam es gegen 17.30 Uhr in der Via delle Scuole in Paradiso bei Lugano zu einem Raubüberfall. Beim Bootsverkauf war geplant, ebenfalls ein Tauschgeschäft zwischen Schweizer Franken und Euro durchzuführen. Dieses Betrugsgeschäft ist auch unter dem Namen "Rip-Deal" bekannt. Dabei nahm der vermeintliche Verkäufer dem Schweizer die Tasche mit den Schweizer Franken ab und übergab ihm im Gegenzug Euros, die zum Hauptteil gefälscht waren. Als der 51-Jährige dies erkannte, versuchte er sein Geld zurückzuholen, indem er versuchte ins Auto des Verkäufers und seiner Komplizen einzusteigen. Daraufhin wurde er mit Tritten aus dem Auto geprügelt, woraufhin das Fahrzeug mit italienischen Nummerschildern davon fuhr. Die Kantonspolizei Tessin hat die Ermittlungen unter Staatsanwalt Antonio Perugini aufgenommen.

Was ist ein Rip-Deal-Betrug?

Rip-Deals finden meist bei Immonbiliengeschäften mit ausländischen Gegenparteien statt. Ein Kaufpartei gibt vor, dass der Immobilienkauf nur stattfinden könne, wenn vorher Geld getauscht werde. Als Grund wird angegenben, dass der vermeintliche Investor über Schwarzgeld verfüge. Zuerst wird ein für den Verkäufer vorteilhaftes Ködergeschäft eingefädelt, bei dem nur eine kleine Summe Schweizer Franken in Euro umgetauscht wird. Das spätere Opfer macht so bei seinem ersten Deal zunächst einen Gewinn und schöpft so Vertrauen. Dann wird ein weiterer Deal mit einer grösseren Summe (meist im sechsstelligen Bereich) angeboten. Das Opfer wird für den Tausch des Geldes meist in ein Luxushotel im Ausland beordert, wo oft hektisches Treiben herrscht. Dies hilft der Taktik der Betrüger, denn sie müssen dem Opfer blitzschnell im Austausch gegen echtes Geld einen Koffer mit gefälschten Noten unterzuschieben. Schöpft das Opfer Verdacht, wird der Koffer mit dem echten Geld notfalls mit Gewalt entwendet. Sobald die Täter ihre Beute haben, verschwinden sie blitzschnell – die Rip-Deal-Falle hat zugeschlagen.