Nidwalden

Kanton Nidwalden - Mehr Delikte gegen die sexuelle Integrität

(Symbolbild)
(Symbolbild) (Bildquelle: Kantonspolizei Nidwalden)

Die Sicherheitslage im Kanton Nidwalden ist nach wie vor gut. Im Jahr 2019 sind die Fallzahlen im StGB-Bereich um 9 % auf 1'130 Straftaten (2018: 1'241) gesunken, wobei die Aufklärungsquote stabil bei 36,5 % (2018: 36,2 %) liegt. Erfreulicherweise sanken auch bei der Häuslichen Gewalt die Anzahl der angezeigten Delikte von 59 auf neu 47 (-20 %) was dem tiefsten Stand seit 2013 entspricht.

Im Kanton Nidwalden wurden im Jahr 2019 total 1'408 Straftaten - die in der Kriminalstatistik erfasst werden - angezeigt. Davon betreffen 1'130 das Strafgesetzbuch (StGB), 128 das Betäubungsmittelgesetz, 59 das Ausländergesetz und 91 die übrigen Bundesnebengesetze. Rund 57 % aller registrierten StGB-Delikte sind Straftaten gegen das Vermögen (649 Straftaten). Je 14 % tangieren die Deliktsbereiche Freiheit (163) sowie Leib und Leben (160). Delikte gegen die sexuelle Integrität machen rund 2 % (24) von allen angezeigten Straftaten aus. Pro tausend Einwohner sind im Kanton Nidwalden 26,1 Tatbestände im StGB-Bereich zu verzeichnen. Dieser Wert liegt deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt, welcher im Jahr 2019 bei 50,6 Straftatbeständen pro tausend Einwohner lag. Die Sicherheitslage im Kanton Nidwalden kann somit als gut bezeichnet werden.

Delikte gegen Leib und Leben

Im Jahr 2019 sanken die Körperverletzungsdelikte gegenüber dem Vorjahr um zwei auf 15 Straftaten. Dabei handelte es sich um drei schwere und zwölf leichte Körperverletzungen. Erfreulicherweise kam es im Jahr 2019 zu keinem Tötungsdelikt.

Vermögensdelikte

Im 2019 wurden insgesamt 649 Straftaten gegen das Vermögen verübt, was einer Abnahme um 11 % entspricht. Von den 649 gemeldeten Vermögensstraftaten entfallen 252 Straftaten auf Diebstähle (ohne Fahrzeugdiebstähle) und 124 auf Sachbeschädigungen. Im 2019 wurden acht Raubdelikte verzeichnet, zudem verdoppelten sich die angezeigten Erpressungsdelikte von sieben auf 14 Delikte, was v.a. auf Erpressungen im Internet (sog. Sextortion) zurückzuführen ist.

Delikte gegen die Freiheit

Im Bereich der Delikte gegen die Freiheit war eine Abnahme von 209 auf 163 Delikte zu verzeichnen (-22 %). Die Delikte wegen Drohungen erhöhten sich zwar um sechs Fälle auf neu 35, demgegenüber nahmen aber die angezeigten Nötigungen von 23 auf acht ab. Praktisch gleich blieben die Hausfriedensbrüche mit 24 Anzeigen (2018: 26).

Delikte gegen die sexuelle Integrität

Eine massive Erhöhung machen die Delikte gegen die sexuelle Integrität aus, die sich von neun im 2018 auf 24 erhöht haben, was einer Zunahme von 167 % entspricht. Der Grossteil der Fälle wegen Widerhandlungen gegen die sexuelle Integrität ist auf illegale Pornografie im Internet zurückzuführen. Diese haben sich von vier auf 15 erhöht. Auch die Anzeigen wegen sexueller Belästigung erhöhte sich ebenfalls markant und zwar von einem Fall im 2018 auf neu sieben. Delikte gegen die öffentliche Gewalt Bei den Delikten gegen die öffentliche Gewalt ist eine Abnahme von 39 auf vier Straftaten zu verzeichnen. Sehr erfreulich ist, dass im 2019 keine Straftat wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte verzeichnet werden musste (2018: 10).

Häusliche Gewalt

Im Bereich der Häuslichen Gewalt sanken die Straftaten von 59 auf 47, was den tiefsten Stand seit 2013 entspricht. Vorwiegend wurden die Tatbestände der schweren und einfachen Körperverletzung (2), Tätlichkeit (13), Drohung (4), Beschimpfung (17) und Nötigung (4) angezeigt.

Beschuldigte Personen nach StGB

Von den 246 beschuldigten Personen haben 138 die Schweizer Staatsangehörigkeit (56 %). Bei den anderen 108 Personen handelt es sich um solche mit einem Aufenthaltsstatus, um Touristen (legal Anwesende) oder um solche, die sich illegal in der Schweiz aufhielten. Von allen Beschuldigten waren 45 Frauen. Insgesamt 36 männliche und vier weibliche Beschuldigte waren minderjährig, was in etwa den Vorjahreszahlen entspricht.

Betäubungsmitteldelikte

Die im 2019 erfassten 128 Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz bewegen sich im ähnlichen Rahmen wie im 2018 mit 129 Straftaten. Primär handelt es sich um Straftaten bezüglich Besitz und Konsum von Hanfprodukten.

IT-Delikte

Im Bereich der IT-spezifischen Delikte (Straftaten, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden) musste im Jahr 2019 wiederum eine Zunahme verzeichnet werden. Total wurden 108 Straftaten (2018: 96; 2017: 83; 2016: 18) begangen. Aus diesem Grund ist beabsichtigt, bei der Prävention in diesem Bereich im 2020 einen Schwerpunkt zu setzen.