Genf – Gefahr für Mensch und Tier – Badeteich wegen Blaualgen gesperrt
Genf – Gefahr für Mensch und Tier – Badeteich wegen Blaualgen gesperrt
16.07.2025 | 16:07
Redaktion Polizeiticker Schweiz
Symbolbild Blaualgen (Bildquelle: Kanton Zürich)
Der kantonsärztliche Dienst hat am 16. Juli 2025 die Plage de la Plaine in Dardagny bei Genf vorübergehend geschlossen. Bei einer Wasserprobe wurden Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte festgestellt. Die Behörden haben das Baden an dieser Stelle bis auf Weiteres verboten und warnen vor den Gefahren für Hunde und Kleinkinder.
Empfehlungen fürs Schwimmen und Baden
- Wenn man aufgrund der Algendichte im knietiefen Wasser die eigenen Füsse nicht mehr klar erkennen kann, wird vom Baden abgeraten.
- Auffällig gefärbte Wasserflächen mit Schlieren oder Flocken sowie Ansammlungen von Algen meiden.
- Personen mit empfindlicher Haut (insbesondere Kleinkinder) sollen das Baden im See auf Bereiche mit klarem Wasser beschränken.
- Verschlucken von Wasser vermeiden.
- Nach dem Baden gut duschen und gründlich abtrocknen.
Empfehlungen für Hundehalterinnen und Hundehalter
- Halten Sie Ihren Hund von trübem Wasser fern – das gilt auch für Pfützen.
- Lassen Sie Ihren Hund in trübem Wasser weder spielen noch schwimmen.
- Lassen Sie Ihren Hund kein trübes Wasser trinken oder Algen fressen.
- Ist Ihr Hund mit möglicherweise kontaminiertem Wasser in Berührung gekommen, verhindern Sie, dass er seine Pfoten oder sein Fell ableckt. Waschen Sie sein Fell so rasch als möglich gründlich mit klarem Wasser aus.
Mögliche Auswirkungen bei Menschen
- Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen
- Erbrechen / Durchfall
- Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
- Muskelkrämpfe
- allergische Reaktionen
Mögliche Auswirkungen bei Hunden
Hunde und andere Tiere können akute Vergiftungssymptome zeigen, nachdem sie Blaualgen-Toxine aufgenommen haben. Beim Hund sind dies:- Erbrechen / Durchfall
- Atemnot, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
- übermässiges Speicheln und Muskelzittern
- Lähmungen und Krämpfe
Was sind Blaualgen?
Blaualgen gehören zu den ältesten Lebensformen auf der Erde. Sie waren vermutlich die ersten Organsimen, die durch Fotosynthese ihre Energie direkt aus dem Sonnenlicht gewinnen konnten und dabei Sauerstoff in die Atmosphäre abgaben. Blaualgen haben wie Bakterien einfach gebaute Zellen ohne echten Zellkern. In der Wissenschaft spricht man von Cyanobakterien. Eine sichere Unterscheidung von höher entwickelten Algen und Cyanobakterien ist nur unter dem Mikroskop möglich. Wenn nachfolgend von Algen die Rede ist, werden Blaualgen zur Vereinfachung miteinbezogen.
Es gibt mehrere tausend Arten von Blaualgen auf der Erde, die man in ganz unterschiedlichen Lebensräumen im Wasser und an Land findet. In unseren Seen und Fliessgewässern kommen Blaualgen das ganze Jahr über weit verbreitet vor. Einige Arten enthalten neben grünen Pigmenten blaues Phycocyanin. Sie sind daher blau-grün gefärbt, was die Namensgebung begründet. Die Bezeichnung Blaualgen gilt aber für alle Cyanobakterien, auch für die Arten, die kein Phycocyanin haben und gelb, grün, braun oder sogar rot gefärbt sein können. Einige Arten können Stoffwechselprodukte bilden, die für Mensch und Tier giftig sind.
