Diese Zahlen die dem SRF vorliegen belegen:
* 40 Prozent der Covid-19-Patienten auf Schweizer Intensivstationen waren jünger als 60.
* Von diesen Unter-60-Jährigen hatte wiederum mehr als ein Drittel keine relevante Vorerkrankung.
Wie das SRF berichtet, hat sich in der breiten Gesellschaft die Annahme etabliert, Covid-19 sei nur für besonders alte Menschen eine Gefahr. Oder zumindest für jene mit einer relevanten Vorerkrankung wie zum Beispiel Diabetes oder Bluthochdruck.
Offenbar ist dies eine Fehlannahme, wie die Beobachtungen von Intensivmediziner Peter Steiger vom Universitätsspital Zürich zeigen: «Auch die unter 50-Jährigen sind betroffen. Auf der Intensivstation machen sie ungefähr einen Sechstel aus. Und diese Patienten sind auch sehr schwer erkrankt.»
Auch ohne Vorerkrankungen hat man ein Risiko Deshalb geht es bei den Hygienemassnahmen laut den Experten nicht nur um die ältere Bevölkerung. Auch jüngere Menschen könnten so vor einer langwierigen und schweren Erkrankung geschützt werden.
Die Auswertung stützt die Beobachtungen aus Zürich. Die meisten Covid-19-Patienten auf Schweizer Intensivstationen waren zwar über 60 Jahre alt. Aber dennoch waren 40 Prozent jünger als 60.
Von diesen Unter-60-Jährigen hatten mehr als ein Drittel keine relevante Vorerkrankung. Die Vizepräsidentin der schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin Antje Heisen erklärt zum SRF dazu: «Die allermeisten Patienten auf der Intensivstation, und dazu gehören auch jüngere Patienten, erfahren einen doch langwierigen Verlauf. Im Anschluss sind sie noch eine gewisse Zeit auf den Normalstationen. Danach können sie aber nicht einfach wieder ins Arbeitsleben integriert werden.»
Unterschiede bei der Sterblichkeit sind gross
Während die Todesfälle zum grössten Teil ältere Menschen betrafen, überlebten Unter-60-Jährige in der Regel die Covid-19-Erkrankung. Da ist der Unterschied bezüglich dem Alter gross.