CEO-Betrug - Walliser Unternehmen verliert mehrere hunderttausend Franken – Achtung!
CEO-Betrug - Walliser Unternehmen verliert mehrere hunderttausend Franken – Achtung!
24.01.2024 | 10:58
Redaktion Polizeiticker Schweiz
(Symbolbild) (Bildquelle: Kapo VS)
Der Kantonspolizei wurde ein erneuter Fall von CEO-Betrug im Wallis gemeldet. Einem Unternehmen im Mittelwallis wurden rund 300'000 Schweizer Franken entwendet. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.
Erinnerung an das Phänomen und die Vorgehensweise der Betrüger:
Von CEO-Betrug spricht man, wenn sich Betrüger als Geschäftsführer eines
Unternehmens ausgeben und per E-Mail oder Telefonanrufe bei der Buchhaltung
oder einer Mitarbeiterin/ einem Mitarbeiter die Auszahlung einer grossen
Geldsumme verlangen. Die auf diese Weise erschwindelten Beträge sind
beträchtlich. Letzte Woche wurden einem Walliser Unternehmen durch diese Form
des Betruges mehrere hunderttausend Franken gestohlen.
Die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) erklärt das Phänomen in vier
Schritten:
Informationsbeschaffung
Kriminelle sammeln die meisten nützlichen Informationen über Unternehmen aus
dem Handelsregister, die Unternehmenswebsite oder aus den sozialen Netzwerken.
Auf der Plattform LinkedIn ist es beispielsweise ganz einfach, Angaben zur Identität
und Funktion der einzelnen Mitarbeitenden des Unternehmens sowie deren
geschäftlichen Beziehungen zu erhalten. Vor allem Informationen über die
Mitarbeitenden aus der Finanzabteilung eines Unternehmens sind für Betrüger
interessant, da sie aufgrund ihrer Funktion Geld überweisen können.
Kontaktaufnahme
Nach der Recherche erfolgt die Kontaktaufnahme per E-Mail. Dies, indem sie
beispielsweise die Absender-E-Mail-Adressen fälschen. Es kann aber auch sein,
dass das E-Mail-Konto eines Mitarbeitenden gehackt wurde und die Kriminellen
das Konto für die Durchführung des Betrugs nutzen.
Aufbau von Druck
Der/die angestrebte Mitarbeiter/in wird nun aufgefordert, eine grosse Geldsumme
auf ein bestimmtes Konto zu überweisen. Die Gründe dafür reichen von einer
vertraulichen Firmenübernahme bis hin zum Aufbau einer neuen Bankverbindung.
Auf jeden Fall sollte die Zahlung geheim bleiben und so schnell wie möglich erfolgen.
Es wird gezielt Druck auf die Person ausgeübt, sodass sie mögliche
Prozessvorgaben umgeht und keine anderen Mitarbeitenden einweiht. Zusätzliche
Berater oder falsche Anwaltskanzleien sind oft Teil der Drohkulisse.
Zahlung
Sobald eine Zahlung geleistet wurde (mehrere hunderttausend Franken), ist es in
der Regel unmöglich, das Geld zurückzubekommen. Das Empfängerkonto befindet
sich zwar bei einer namhaften Bank im Ausland, doch sobald das Geld auf dem
Konto eingetroffen ist, wird es auf neue Konten weiterverteilt und die Spur verliert
sich.
Unsere präventiven Ratschläge:
- Geben Sie bei ungewöhnlichen Kontaktaufnahmen keine Informationen heraus.
- Fragen Sie im Zweifel bei Ihren Vorgesetzten nach, ob die Zahlung ausgeführt werden soll.
- Prüfen Sie, welche Informationen über das eigene Unternehmen online verfügbar sind.
- Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden über diese Form des Betrugs.
- Wenden Sie bei Überweisungen das Vier-Augen-Prinzip und die Kollektivunterschrift an.
- Führen Sie ein internes Kontrollverfahren ein (Überprüfung der E-MailAdresse, ob der Zahlungsauftrag tatsächlich von dem genannten Auftraggeber stammt).
Quelle der Polizei News heute: Kapo VS


