Biebesheim – Schwerer Schiffsunfall auf dem Rhein

Das verunglückte Gütermotorschiff.
Das verunglückte Gütermotorschiff. (Bildquelle: Hessisches Bereitschaftspolizeipräsidium)

Am Spätnachmittag des Donnerstages, dem 27.02.2020, ereignete sich ein schwerer Schiffsunfall auf dem Rhein bei Biebesheim.

Ein beteiligtes Tankmotorschiff fuhr im Talfahrwasser zu Berg und kollidierte mit einem im Talfahrwasser zu Tal fahrenden Gütermotorschiff Kopf auf Kopf. Beide Schiffe erlitten starke Beschädigungen im Bugbereich mit Wassereinbruch. Es herrschte starker Schneefall. Das Gütermotorschiff wurde durch den Schiffsführer mit dem Bug zu Berg auf den Weidengrund (eine Sandbank) gefahren, um ein Sinken des Schiffes zu verhindern. Zur Zeit bleibt das Gütermotorschiff aufgrund der momentan nicht abzudichtenden Leckage bis zum nächsten Tag vor Ort liegen; ein Abtreiben ist nicht zu erwarten.

Das verunglückte Tankmotorschiff.
Das verunglückte Tankmotorschiff. (Bildquelle: Hessisches Bereitschaftspolizeipräsidium)

Das Tankmotorschiff konnte nach provisorischem Abdichten des Leckes bis in den Hafen Gernsheim gebracht werden. Beide Maßnahmen wurden durch das vor Ort befindliche Wasserstrassen- und Schifffahrtsamt, Außenbezirk Worms, angeordnet.

Die beteiligten Schiffsführer standen nach bisherigem Ermittlungsstand nicht unter dem Einfluß von Alkohol oder Drogen. Ein Anschlag ist auszuschließen. Ein durch den Unfall leicht verletztes Besatzungsmitglied des Tankmotorschiffes wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Die Ermittlungen zur Unfallursache werden durch die Wasserschutzpolizei Gernsheim geführt und dauern noch an. Am morgigen Tag soll die Leichterung des Gütermotorschiffs unter Aufsicht durchgeführt werden. Ein Leichterschiff ist dafür bereits geordert und wird morgen früh erwartet.

Das Tankmotorschiff kann mit Genehmigung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts, Außenbezirk Worms nach Vervollständigung der Besatzung am morgigen Tag die Fahrt zum Löschort fortsetzen und muß danach eine Werft aufsuchen.

Die Ladung des auf dem Weidengrund aufliegenden Gütermotorschiffes (GMS) konnte zum Großteil mittlerweile von einem Kranschiff in ein anderes Güterschiff umgeladen werden und das GMS kam wieder frei. Die Schäden des Wassereinbruches am GMS liegen nun oberhalb der Wasserlinie.

Im Hafen in Gernsheim wird die Restladung gelöscht. Das dann leere GMS erhält die Genehmigung der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung (WSA) mit einem anderen Gütermotorschiff auf dessen Seite gekoppelt zur Schiffwerft nach Speyer zu fahren, um dort repariert zu werden.

Während der Bergemaßnahmen war die Schifffahrt nicht gesperrt, lediglich eine langsame Passage der Unfallstelle war angeordnet. Die Ermittlungen werden länderübergreifend durch jeweils ein Streifenboot der Wasserschutzpolizei Mainz und der Wasserschutzpolizei Mannheim unterstützt.