Aargau

Vier Feuerwehren prüfen den Zusammenschluss

Der Brand der Asylunterkunft in Oftringen konnte dank der Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren bewältigt werden.
Der Brand der Asylunterkunft in Oftringen konnte dank der Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren bewältigt werden. (Bildquelle: zvg)

Die Gemeinderäte Aarburg, Oftringen und Strengelbach sowie der Zofinger Stadtrat können heute auf gut funktionierende Feuerwehren zählen. Um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein, haben sich die Räte entschlossen, die regionale Zusammenarbeit weiter auszubauen. Sie beauftragen die vier Kommandos, einen Zusammenschluss der vier Feuerwehren zu prüfen und je nach Resultat bis 2022 umzusetzen.

Die drei Ortsfeuerwehren Aarburg, Oftringen und Strengelbach sowie die Stützpunktfeuerwehr Zofingen sind zur Zeit vier eigenständige Feuerwehrorganisationen. Zusammen sind sie für ein Gebiet mit rund 40'000 Einwohnerinnen und Einwohnern zuständig. Über 250 Einsätze werden von den vier Feuerwehren pro Jahr geleistet. Jede Organisation funktioniert bis heute gut. Herausforderungen wie zum Beispiel die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte oder die Reinigung von Atemschutzgeräten werden heute bereits in Zusammenarbeit mit den Nachbarfeuerwehren gemeistert.

Bei Grosseinsätzen wie beim Brand Hirzenberg in Zofingen oder bei der Asylunterkunft in Oftringen arbeiten die Feuerwehren eng zusammen. Weiter werden bei Verkehrsunfällen oftmals Angehörige aller vier Verkehrsgruppen eingesetzt. Diese Zusammenarbeit hat sich mehrmals als sehr gewinnbringend erwiesen. Aufgrund der guten Erfahrungen haben Oftringen und Aarburg die Idee angestossen, im Projekt "Feuerwehr 2022" den Zusammenschluss der vier Feuerwehren zu prüfen.

Gewappnet für die Zukunft

Mit der neuen Organisation wollen die vier Gemeinden für die Zukunft gerüstet sein. Das Milizsystem ist eine grosse Stärke, auf die man auch in Zukunft aufbauen will. Gleichzeitig ist dieses aber auch ein verwundbarer Punkt, sind doch grosse Anstrengungen bei der Rekrutierung nötig und die Angehörigen der Feuerwehren werden zum Teil stark beansprucht. Mit einzelnen festangestellten Personen könnte das Milizsystem künftig entlastet werden. Eine weitere Herausforderung, die es zu meistern gilt, ist der steigende administrative Aufwand.

Dieser entsteht insbesondere aufgrund neuer Reglemente, Verordnungen und Gesetze wie beispielsweise beim Atemschutz. Weiter sind die Siedlungsflächen zwischen Aarburg, Oftringen, Strengelbach und Zofingen vielerorts zusammengewachsen. Parallel zu dieser regionalen Entwicklung wächst auch das Einsatzspektrum und damit der Ausbildungsaufwand der Feuerwehren, zum Beispiel im Bereich Elektromobilität.

Das Projekt "Feuerwehr 2022" startet im Januar 2020. Es werden verschiedene Modelle ausgearbeitet. Der lokalen Verankerung der Organisationen wird dabei grosse Bedeutung bemessen. Zudem sollen auch die Angehörigen der Feuerwehren am Projekt mitarbeiten. Das Projekt „Feuerwehr 2022“ wird Klarheit bringen, ob die vier Feuerwehren sinnvoll zu einer Feuerwehrorganisation zusammengeführt werden können. Falls ja, soll die neue Organisation per 1. Januar 2022 operativ werden.