Orkantief Sabine – Das erwartet uns jetzt

Symbolbild
Symbolbild (Bildquelle: pixel2013 (CC0))

Bevor uns ein fulminanter Start in die neue Woche erwartet, konnte heute nochmals viel Sonne genossen werden. Auf den heutigen Tag gehen wir jedoch nur am Anfang des Blogs kurz ein, der Fokus liegt auf dem bevorstehenden Sturm.

Übersicht aktueller Gefahrenstufen
Übersicht aktueller Gefahrenstufen (Bildquelle: admin.ch)

Nochmals viel Sonne

Symbolbild – Julierpass Marmorera-Stausee
Symbolbild – Julierpass Marmorera-Stausee (Bildquelle: pixel2013 auf Pixabay)

Am frühen Morgen lagen im Mittelland vereinzelt Nebelfelder, welche sich jedoch rasch auflösten. Ansonsten war die Besonnung beidseits der Alpen besonders am Nachmittag durch hohe Wolkenfelder eingeschränkt. Mit Höchsttemperaturen im zweistelligen Bereich (Basel über 15 Grad, sonst um 11 Grad) war es heute nochmals sehr mild.

Anziehender Wind

 Windsituation heute um 15 UTC (16 Uhr Lokalzeit). Die Windfiedern stellen den mittleren Wind dar, die Zahl daneben die Böenspitze in Knoten. Die weissen Linien sind Isobaren (Linien gleichen Drucks) in hPa.
Windsituation heute um 15 UTC (16 Uhr Lokalzeit). Die Windfiedern stellen den mittleren Wind dar, die Zahl daneben die Böenspitze in Knoten. Die weissen Linien sind Isobaren (Linien gleichen Drucks) in hPa. (Bildquelle: admin.ch)

Auf der Vorderseite des Tiefs "Sabine" mit Kern bei Nordschottland nahm im Tagesverlauf zuerst über dem Jura, dann auch im Flachland der Südwestwind zu. Über den Alpen kam eine Südföhnströmung auf. Dies sind erste Anzeichen des herannahenden Sturms…

Update zum Sturmereignis

Bodendruckkarten (Prognose) für heute 12 UTC und morgen 12 UTC. Quelle: Deutscher Wetterdienst
Bodendruckkarten (Prognose) für heute 12 UTC und morgen 12 UTC. Quelle: Deutscher Wetterdienst (Bildquelle: DWD)

Das Orkantief «Sabine» steht unmittelbar vor den Toren der Schweiz. Der Name des Tiefs, «Sabine», ist vor allem im deutschsprachigen Raum üblich, vergeben werden diese Namen der Druckgebilde von der Freien Universität Berlin. Im englisch- und französischsprachigen Raum wird das selbe Tief «Ciara» genannt.

Wie bereits Gestern berichtet wurde, wird der Hauptsturm in den Niederungen vor allem am Montagvormittag über die Alpennordseite fegen. Eine zweite etwas weniger starke Sturmphase wird dann in der Nacht auf Dienstag erwartet. Am Dienstagnachmittag wird der Sturm im Flachland, am Abend voraussichtlich auch in den Bergen nachlassen.

Die stärkste Phase im Jura und im Flachland

Während über dem Jura der West-Südwestwind am späteren Sonntagabend Sturmstärke (über 90 km/h) erreichen wird, greift dieser im Flachland in den frühen Morgenstunden des Montags durch. Die stärkste Phase des Sturms wird dabei am Montag zwischen 3 Uhr morgens und 15 Uhr nachmittags, insbesondere mit dem Kaltfrontdurchgang am Montagmorgen, erwartet. Während dieser Zeit werden die höchsten Windspitzen unterhalb von 1000 Metern Werte von 100 bis 140 km/h erreichen. Über dem Jura, beispielsweise auf dem Chasseral, können die höchsten Böenspitzen sogar bis 160 km/h erreichen.

Die stärkste Phase in den Alpen

Auf den Voralpen und Alpengipfeln erreicht der Sturm wie über dem Jura bereits am Sonntagabend Sturmstärke. In den Voralpen und Alpen wird die stärkste Phase des Sturms zwischen Montagmorgen um 3 Uhr und Dienstagmorgen um 6 Uhr stattfinden. Durch die südwestliche Anströmung sind vor allem die Voralpengipfel besonders vom Sturm betroffen. An exponierten Lagen sind oberhalb von 1000 Metern Windspitzen von 100 bis 160 km/h möglich, oberhalb von 2000 Metern werden von den Modellen sogar bis 200 km/h vorhergesagt.

Beurteilung der Wettermodelle

Zur Beurteilung der Stärke des Sturmereignisses werden laufend verschiedene Wettermodelle beurteilt und miteinander verglichen. Dazu gehören globale Modelle wie dasjenige des EZMW (Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen), lokale/regionale Modelle wie das von MeteoSchweiz betriebene COSMO-1 und COSMO-E, sowie mit statistischen Verfahren nachberabeitete Werte wie das MOS, welches auch frühere Ereignisse mitberücksichtigt.

Interessant dabei ist, dass die Modelle in den vergangenen Tagen recht stabil waren, d.h. keine grössere Schwankungen aufwiesen, was wiederum eine gute Prognosezuverlässigkeit in Bezug auf den Wind hindeutet.

Verhaltensempfehlungen

Klöntalersee im WInter
Klöntalersee im WInter (Bildquelle: asp)

Starke Stürme können auch grosse Gegenstände mitreissen, Dachziegel lösen, Bäume umstürzen und auf Seen hohen Wellengang auslösen. Bei stürmischem Wind sollten Sie daher nach Möglichkeit den Aufenthalt im Freien meiden. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, den Anweisungen der lokalen Behörden Folge zu leisten. Weitere Hinweise finden Sie hier.