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Kanton SZ - Mehr Unfalltote, weniger Schwerverletzte

Im Jahr 2017 wurden im Kanton Schwyz insgesamt 958 Verkehrsunfälle polizeilich registriert, 13 mehrals im Vorjahr. Sechs Personen verloren auf Schwyzer Strassen ihr Leben, zwei mehr als noch 2016.Unaufmerksamkeit und Ablenkung waren wiederum mit Abstand die häufigste Ursache für Verkehrsunfälle.

Im vergangenen Jahr ereigneten sich 958 (Vorjahr 945) polizeilich erfasste Verkehrsunfälle im Kanton Schwyz. Dabei kamen sechs (vier) Menschen zu Tode, 48 (66) wurden schwer, 316 (299) leicht verletzt.

Unfallauswirkungen und -Ursachen

Unaufmerksamkeit und Ablenkung sind mit 198 (199) wiederum die häufigste Unfallursache. Von 110 auf 144 angestiegen ist die Zahl der Unfälle aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit und damit neu zweithäufigste Ursache. 140 (132) der registrierten Unfälle sind auf das Missachten des Vortritts zurückzuführen. Von 70 auf 59 gesunken ist Alkoholeinfluss, womit sich diese Ursache nach einem Anstieg im Jahr 2016 wieder auf dem Niveau der Vorjahre bewegt.

Wiederum stieg die Zahl der Unfälle mit Fussgängern leicht an von 36 auf 43. 15 von diesen Unfällen ereigneten sich auf Fussgängerstreifen, 2016 waren es deren zehn. Mit E-Bikes wurden mit 15 (8) mehr Unfälle als im Vorjahr registriert, nach wie vor sind die Unfälle mit E-Bikes auf einem tiefen Niveau.

Dem Anstieg steht ein Rückgang bei den Unfällen mit Fahrrädern gegenüber, was die Verlagerung von normalen Fahrrädern zur E-Bikes widerspiegelt. Bei Unfällen mit Fahrrädern mit Tretunterstützung wurden fünf (zwei) Personen schwer und neun (sechs) leicht verletzt. Zehn Mal waren die E-Bike-Fahrer Hauptunfallverursacher.

Unfallorte

Während die Unfallzahlen innerorts von 487 auf 494 und ausserorts von 256 auf 272 anstiegen, sanken sie auf den Autobahnen von 202 auf 192. Lediglich auf den Autobahnen wird das Fünfjahresmittel überschritten, das dort 170 beträgt. Das langjährige Mittel innerorts liegt bei 516 und ausserorts bei 274 Unfällen pro Jahr.

Verkehrsprävention

Das Schwergewicht der Verkehrsprävention liegt bei den schwächsten Verkehrsteilnehmern, den Schulkindern. 16'525 Schülerinnen und Schüler besuchten Lektionen in der Verkehrs- und der Kriminalprävention. Das Präventionsteam organisierte in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und den örtlichen Veloclubs Radtests, welche 2'543 Kinder absolvierten. An 21 Schulorten standen zudem insgesamt 320 Schülerpatrouilleure im Einsatz, die ein sicheres Überqueren der Strasse sicherstellten.

Die Erziehungsberechtigten sind in der Präventionsarbeit sehr wichtig, denn nur wenn die Erwachsenen das richtige Verhalten kennen und vorleben, können sie die Präventionsarbeit der Polizei unterstützen. 1'992 Eltern besuchten Informationsabende und konnten so mit den aktuellen Ausbildungsinhalten vertraut gemacht werden. Mit der Schulanfangskampagne "Rad steht - Kind geht", welche die Fahrzeuglenker an das richte Verhalten am Fussgängerstreifen erinnert, konnte die Sicherheit auf dem Schulweg weiter auf einem hohen Niveau gehalten werden.

Mit elf (neun) Unfällen auf dem Schulweg, bei denen neun (sieben) Kinder verletzt wurden, sind die Unfallzahlen weiterhin erfreulich tief und zeugen von der Wirksamkeit der Präventionstätigkeit. Die Anstrengungen zur Fortsetzung des Trends sinkender Unfallzahlen auf dem Schulweg müssen aber weiter fortgesetzt werden.

Auch wenn der Fokus der Präventionstätigkeit bei den jüngsten Verkehrsteilnehmern liegt, werden mit den Verkehrssicherheitskampagnen zu den Themen Ablenkung und Alkohol am Steuer weitere wichtige Sicherheitsfaktoren bei der Prävention mit einbezogen. Diese Informationskampagnen wurden von gezielten Kontrollen begleitet, um mit der Repression deren Wirkung zu verstärken.

Geschwindigkeitskontrollen / Ordnungsbussen

Bei allen Geschwindigkeitsmessungen - stationär, semistationär und fixe Anlagen - resultierten im Kanton Schwyz total 81'238 (73'668) Ordnungsbussen sowie 1'395 (1'451) Anzeigen an die jeweils zuständigen Staatsanwaltschaften. Die Übertretungsquote bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen ist auf 0,34 Prozent gestiegen. Wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen mussten Ordnungsbussen in der Höhe von 5'852'260 Franken (5'435'650) ausgestellt werden. Im Rahmen der täglichen Tätigkeiten des Verkehrskontrolldienstes und der Polizeipatrouillen stellte die Kantonspolizei Bussen im Betrag von insgesamt 690'760 Franken (894'420) aus.

Verkehrspolizeiliche Schwergewichte 2018

Die Unfallzahlen zeigen, dass die Präventionstätigkeit ihre Wirkung erzielt. Um die Erhöhung der Verkehrssicherheit nachhaltig sicherzustellen, müssen die Präventionsanstrengungen mit der bewährten Drei-Säulen-Strategie von Information, Prävention und Repression fortgesetzt werden.

Mit den Kampagnen "Keine Ablenkung" und "Wer fährt, trinkt nicht" wird Verkehrsunfällen weiterhin präventiv entgegengewirkt. Dazu kommen die bewährten gezielten Geschwindigkeitskontrollen im Bereich von verkehrstechnischen Schwachstellen, wie zum Beispiel Baustellen. Auch anlässlich der Schulanfangskampagne "Rad steht - Kind geht" wird die Polizei den Verkehr überwachen und Geschwindigkeitskontrollen durchführen.

Um die technischen Voraussetzungen für eine sichere Fahrt sicherzustellen wird die Zusammenarbeit mit dem TCS im Rahmen der Beleuchtungskontrollen im Herbst fortgesetzt.

Artikelfoto: polizeiticker.ch - (Symbolbild)