Kantone

Zürich ZH - blinder Passagier entdeckt

(Bildquelle: polizeiticker)

Blinder Passagier an Bord. Ein Autofahrer macht auf der Heimfahrt eine tierische Entdeckung.

Am Sonntag, 19.06.2016, wählte ein Autofahrer die Notruf-Nummer 117 der Kantonspolizei Zürich und sagte folgendes: "Ich bin mit meinem Wagen auf dem Heimweg von der Toscana, Italien und befinde mich nun auf der Autobahn A3 in Richtung Zürich. Soeben schaute mich bei voller Fahrt plötzlich eine Schlange an, die zwischen der Motorhaube und der Windschutzscheibe hervorlugte. Um was für eine sich es dabei handelt und wie gross sie ist, kann ich nicht sagen..."

Der Anrufer wurde angewiesen, zum Autobahnstützpunk Urdorf zu fahren, wo die Verkehrspolizisten ihn erwarten würden. In Urdorf angekommen überliess der Autofahrer seinen Wagen den Polizisten. Nun hiess es: Der Mutigste vor! Die Motorhaube wurde geöffnet und siehe da, zusammengerollt, züngelnd und den Kopf leicht angehoben, auf einer Kunststoffabdeckung im Motorraum liegend begrüsste das Kriechtier die Polizisten.

Sofort wurden ein paar iPhone-Bilder gemacht und dem Reptilien-Spezialisten der Kapo ZH übermittelt.

Aus dem Staub gemacht

Da die Schlange offensichtlich durch die Anwesenheit der Polizei nicht wirklich zufrieden war (allenfalls waren es auch die entsetzten Blicke der Freunde und Helfer), verkroch sie sich sofort zwischen Schläuchen, Abdeckungen, Kabeln und Kästen im Motorraum.

Obschon die Artenbestimmung durch unseren Spezialisten nur wenige Minuten dauerte – die Schlange sei ungiftig, es handle sich um eine "Gelbgrüne Zornnatter" - war es bereits zu spät, sie einzufangen. So geschah nun, was niemand wollte, sie versteckte sich im Motorraum so gut, dass sie nicht mehr aufzufinden war, obwohl diverse Abdeckungen demontiert wurden.

Und spätestens jetzt hatte der Besitzer des Fahrzeuges ungefähr denselben Gesichtsausdruck wie die Polizisten.

Samt Schlange nach Hause gefahren

Und jetzt, wie weiter? Guter Rat war nun teuer. Da der Autofahrer nun wusste, dass die Schlange ungiftig ist, meinte er, es würde ihm eigentlich nichts ausmachen, die Heimfahrt fortzusetzen. Nach Rücksprache der Polizisten mit dem Schlangen-Spezialisten trat der Autolenker seine Heimfahrt an. Als Tipp wurde ihm auf den Weg gegeben, er solle sein Fahrzeug im Freien abstellen und mit Mehl eine kreisförmige Spur darum herum ziehen. So könne er sehen, dass die Schlange das Weite suchte, wenn der Mehlkreis irgendwo verwischt ist.

Später wurde der Autobesitzer noch einmal kontaktiert. Er sagte, er habe den Wagen wegen eines technischen Defekts in die Garage bringen müssen und die Mechaniker entsprechend orientiert. Die Spezialisten suchten noch einmal alle ecken und Ritzen ab, fanden das Tier jedoch nicht mehr. Scheinbar hat der blinde Passagier eine neue Bleibe gefunden.