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Suizid-Drama von Malters/LU - Sohn der Toten reicht Anzeige ein

(Bildquelle: polizeiticker)

Im Zusammenhang mit der polizeilichen Intervention und dem aussergewöhnlichen Todesfall anfangs März in Malters wurde eine Strafanzeige gegen die Einsatzverantwortlichen der Luzerner Polizei eingereicht. Die Strafuntersuchung wird auf Antrag der Luzerner Oberstaatsanwaltschaft von einem...

Am Dienstag, 8. März 2016 /16.00 Uhr, hatte die Luzerner Polizei im Rahmen eines Strafverfahrens des Kantons Zürich den Auftrag, in Malters eine Wohnung zu durchsuchen. Eine Frau, welche sich in der Wohnung aufhielt, verweigerte der Polizei den Zutritt und drohte zu schiessen oder sich das Leben zu nehmen.

In der Folge gab sie mit einer Faustfeuerwaffe einen Schuss aus der Wohnung ab. Bei der Intervention vom 9. März 2016 wurde die Frau tot aufgefunden (polizeiticker.ch berichtete). Die Untersuchungsbehörden gehen von einem Suizid aus.

Anzeige gegen Einsatzverantwortliche der Luzerner Polizei

Der Anwalt des Sohnes der Verstorbenen hat bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Luzern eine Anzeige wegen Amtsmissbrauch und fahrlässiger Tötung eingereicht. Diese richtet sich gegen den Polizeikommandanten Adi Achermann, gegen Angehörige des Fachdienstes für Sondereinsätze sowie gegen Unbekannt.

Umgehende Einsetzung eines ausserkantonalen Staatsanwaltes

Der verantwortliche Anwalt hat ein Ausstandsgesuch gegen die Luzerner Staatsanwaltschaft sowie ein Gesuch um Einsetzung eines ausserkantonalen Staatsanwalts gestellt. Die Luzerner Oberstaatsanwaltschaft hat umgehend auf die entsprechenden Gesuche reagiert und beim Kantonsgericht beantragt, mit der Untersuchung einen ausserkantonalen Staatsanwalt vom Kanton Aargau zu beauftragen.

Vom Kantonsgericht wurde Dr. iur. Christoph Rüedi, Staatsanwalt des Kantons Aargau, als ausserordentlicher Staatsanwalt ernannt. Er wird auch die bisher von der Staatsanwaltschaft Abteilung 2 Emmen geführte Untersuchung wegen des aussergewöhnlichen Todesfalles in Malters übernehmen.