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Stadt Zürich ZH - Superreines Kokain lässt Notfälle ansteigen

In der Stadt Zürich ZH gib es zunehmend mehr Notfälle wegen Kokain. Dahinter steckt der stetig steigende Reinheitsgrad der Droge.

In den vergangenen Jahren ist der Reinheitsgrad von Kokain in der Stadt Zürich merklich gestiegen, berichtet die "NZZ". Vor sechs Jahren lag der Durchschnittswert noch bei 42 Prozent. Im Jahr 2015 betrug er durchschnittlich schon 71,7 Prozent. Laut dem Kokain-Bericht des Drogeninformationszentrums der Stadt Zürich stieg er 2016 gar noch einmal an.

Grosse Sorge bei Experten

Wie aus dem Zeitungsbericht hervorgeht, sind Fachleute ab dem hohen Reinheitsgrad äusserst besorgt. Teilweise sei der Gehalt bereits derart hoch, dass es für die Konsumenten gefährlich wird.

Aus pharmakologischer Sicht sei es zwar grundsätzlich besser, wenn ein Stoff möglichst rein sei, erklärt Hugo Kupferschmidt, Direktor der Notfallgiftberatungsstelle "Tox Info Suisse". "Dann weiss der Konsument genau, was er hat. Er kann gezielt dosieren", so Kupferschmidt.

Der Experte fügte allerdings noch hinzu, dass es zu einer gefährlichen Überdosierung kommen kann, wenn der Konsument an gestrecktes Kokain gewöhnt sei.

Reinheitsgrad steigt, Preis sinkt

Ungewiss ist jedoch, ob bei Patienten die Ursache ihrer gesundheitlichen Probleme im reinen Stoff oder in den Streckmitteln liegt. Die Zahl der Kokain-Notfälle am Unispital Zürich ist gemäss der "NZZ" gestiegen. Während 2014 46 Patienten entsprechende Symptome aufwiesen, seien es zwei Jahre später bereits 74 gewesen.

Obwohl der Reinheitsgrad immer höher wird, sinkt der Preis für die Droge parallel. Früher kostete ein Gramm Kokain noch mehrere hundert Franken. Heute ist es bereits für 60 bis 130 Franken erhältlich. Das ist laut einer Expertin damit zu begründen, dass mit der Zahl der Konsumenten auch die Zahl der Dealer gestiegen ist.

Artikelfoto: Zxc - (Symbolbild)