Kantone

Nach Randalen in Basel: Arbeitsgruppe St. Jakob präsentiert erste Massnahmen

Im Nachgang zu den schweren Ausschreitungen nach dem Fussballspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich vom 10. April 2016 haben die Verantwortlichen der Kantonspolizeien Basel-Stadt und Basel-Landschaft, des FC Basel, der Fanarbeit sowie der Schweizerische Bundesbahnen und der Basler...

Eine grundsätzliche Abkehr vom bisherigen Umgang mit Gewalt rund um Sportveranstaltungen wäre weder sinnvoll noch zielführend. Vielmehr soll weiterhin dem "Basler Modell" gefolgt werden, das auf der Zusammenarbeit aller Beteiligten, auf der konsequenten Verfolgung mutmasslicher Täterinnen und Täter sowie dem Erarbeiten konkreter Lösungen für konkrete Probleme basiert.

Im Zusammenhang mit der angestrebten "Normalisierung" der Eventplattform bei der Muttenzer Kurve kamen die Beteiligten wie folgt überein:

  • Gemeinsames Verständnis: Gewalt in und um das Stadion wird nicht akzeptiert. Die Kantonspolizei bewegt sich im Umfeld des Stadions St. Jakob Park im Rahmen ihres Auftrages überall dort, wo dies nötig ist.
  • Gefährderansprache: Ab der neuen Saison werden Personen, die mit einem Stadion- und/oder Rayonverbot belegt worden sind, vor Ablauf dieser Massnahme proaktiv von der Polizei und dem FC Basel zu einem Gespräch eingeladen. Dabei werden ihnen mögliche Konsequenzen bei neuen Vorfällen aufgezeigt.
  • Neue Videokameras: Anfangs der kommenden Hinrunde werden zusätzliche und technisch bessere Videokameras im Bereich der Eventplattform in Betrieb genommen. Diese werden der Einsatzleitung dienen, Besucherströme und Bewegungen rascher zu erkennen und die Dispositive entsprechend schneller anzupassen. Ebenfalls steigt damit die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass allfällig strafrechtliches Verhalten aufgezeichnet und im Anschluss zielgerichtet verfolgt werden kann.
  • Plattform-Bar: Auf der Plattform soll eine neue Bar realisiert werden, welche die Eventplattform für alle Fangruppierungen zugänglich macht. Diese wird von den Fans in Zusammenarbeit mit der Fanarbeit und in Absprache mit dem FC Basel betrieben. Das Konzept hierzu ist zurzeit in Erarbeitung. Die Bar auf der Plattform kann nach Abschluss der nötigen Bewilligungsverfahren und den entsprechenden Arbeiten voraussichtlich zum Start der Rückrunde Anfang Februar 2017 in Betrieb genommen werden.

Die Erkenntnisse aus diesen Massnahmen werden in den kommenden Monaten ausgewertet. Weitere Massnahmen im Bereich der Eventplattform bleiben vorbehalten, beispielsweise Sicht- und Überstiegschütze beim Aufgang zum Bahnperron oder weitere Bewilligungsauflagen.

Die wiederholt zur Diskussion gestellte Verlegung des Gästesektors wird dagegen verworfen. Diese Massnahme wäre nicht nur mit grossen baulichen Eingriffen verbunden, sondern würde auch aus polizeilicher Sicht kaum spürbare Verbesserungen, sondern allenfalls gar neue Probleme mit sich bringen.

Die Artikel zu den Aussschreitungen: