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Nach 57-Jahren Priester wegen Mord verurteilt

(Bildquelle: polizeiticker)

Im April 1960 starb eine junge Frau qualvoll und gepeinigt in Texas. 57 Jahre später wird ihr Mörder endlich verurteilt.

Obwohl es so gut wie sicher war, wer der Täter war, wurde er nie Verurteilt. Dafür sorgten die Staatsanwaltschaft und die Kirche.

Zwei Tage nachdem das 25-jährige Opfer bei der Beichte war, in der Sacred Heart Catholic Church, wurde ihre Leiche in einem Abwasserkanal gefunden. Die junge Frau war, vor ihrem Tod, vergewaltigt, geschlagen und gewürgt worden. Danach entsorgte ihr Mörder die Leiche in dem Abwasserkanal.

Augenzeugen sagten damals aus, das der Priester Feit in den Tagen nach dem Mord, Kratzer an der Hand hatte und seine Brille kaputt war. Auch hatte er kein Alibi und es wurde auch ein Gegenstand im trockengelegten Kanal gefunden, welcher dem Priester gehörte. Selbst einen Lügendetektor-Test bestand er damals nicht. Es kam zwar zur Anklage, aber verurteilt wurde er nie.

Im Jahr 2002 sollte der Fall aber eine Wendung nehmen, als sich ein anderer Priester entschloss seine Schweigepflicht zu brechen, welchem Feit damals den Mord beichtete. Ein dritter Priester sagte aus, das er damals nach dem Mord Feit zur Rede stellte und dieser die Tat zugab. Es dauerte noch bis 2016, das Feit verhaftet und erneut angeklagt wurde.

Wie sich heraus stellte, gab es eine Vereinbarung zwischen der damaligen Staatsanwaltschaft und der katholischen Kirche, damit Feit nicht verurteilt wurde. Laut dieser Vereinbarung wollte man dem Ansehen der Kirche nicht schaden, da auch hochrangige Politiker in der Region Katholiken waren. Im Prozess wurde auch ein Brief eines hohen Kirchenvertreters vorgelegt, in dem die Sorge um die anstehende Präsidentschaftswahl von John F. Kennedy geteilt wurde. Man glaubte das der katholische Kennedy, nach einer Verurteilung eines katholischen Priesters, nicht gewählt werden würde.

In der letzten Woche kam es zum Schuldspruch gegen Feit, welcher bis Heute bestreitet die Tat irgendjemand gestanden zu haben.

Quelle: Washington Post
Artikelfoto: Symbolbild