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Köln NRW - Dreister Brandstifter

(Bildquelle: polizeiticker)

Wenig geistreiche Ausflüchte hat ein mutmaßlicher Brandstifter (28) in der Nacht auf Sonntag gegenüber ihn befragenden Kölner Polizisten zum Besten gegeben.

Auf einem Schulhof im Ortsteil Porz-Zündorf musste gegen ein Uhr die Berufsfeuerwehr Köln einen lichterloh brennenden Müllcontainer löschen. Neben den eingesetzten Wehrleuten traf auch ein Zeuge (42) den Verdächtigen noch vor Ort an.

Kurz zuvor war der 42-jährige Porzer seinerseits von einer Bekannten auf das Feuer im Schulzentrum Heerstraße aufmerksam gemacht worden. Umgehend hatte er die Feuerwehr alarmiert und war zum Brandort geeilt. "Dort sah ich, wie der mir Unbekannte mit seinem Handy das Feuer filmte", gab der Zeuge anschließend gegenüber den hinzugerufenen Polizeibeamten an. Dann habe der junge Mann ein Fahrrad bestiegen, sei ihm entgegengekommen und habe ihn aufgefordert, die Feuerwehr zu rufen.

Kurz darauf erschien eine Streifenwagenbesatzung vor Ort und befragte die Anwesenden nach dem Geschehen. Währenddessen löschten die alarmierten Feuerwehrmänner den Brand. Ja, er sei über die Felder geradelt, habe aus weiter Ferne ein Feuer gesehen und sei dann halt mal in diese Richtung gefahren, gab der 28-Jährige zu verstehen. Er habe allerdings, fügte er eilig hinzu, nicht sofort die Feuerwehr alarmiert, da er auf seinem Handy Musik höre: "Die wollte ich nicht unterbrechen - ich habe nicht mehr genügend Akkuleistung." In akute Erklärungsnöte geriet der Befragte beim Vorhalt, dass er demzufolge über ausreichend Akkuleistung verfüge, um Musik zu hören und ein Video zu drehen, nicht jedoch, um einen Feuerwehr-Notruf abzusetzen. Seine letztendliche Einlassung: "Ich ergebe mich."

Bei seiner Durchsuchung stellten die Beamten in der Brusttasche seiner Winterjacke einen Feuerwerkskörper sicher. Die spontane Erklärung des Verdächtigen: "Das ist meine Silvesterjacke. Das "Color flash" habe ich wohl noch vom letzten Jahr in der Tasche..." Zusätzlich fanden sich allerdings noch zwei Schreckschusspistolen, ein Magazin mit zwei Patronen und fünf weitere Feuerwerkskörper in seiner Bekleidung. Eine waffenrechtliche Erlaubnis zum Führen der PTB-Waffe konnte er nicht vorweisen.

Die Polizisten erteilten dem Mann einen Platzverweis für das Schulgelände und fertigten Strafanzeigen wegen des Verdachts der Brandstiftung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Artikelfoto: Symbolbild