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Kanton Zug ZG - Zuger Polizei spricht Schweizerdeutsch

Die Polizei warnt erneut vor Hochdeutsch sprechenden Telefonbetrügern!

Seit Wochen sind Telefonbetrüger aktiv. Ihr Ziel: Ihren Opfern Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände abzunehmen. Dafür geben sich die Betrüger als Polizisten aus, missbrauchen offizielle Telefonnummern von Behörden und täuschen Straftaten vor, um potenzielle Opfer zu verunsichern oder zu verängstigen. In den vergangenen Wochen haben mehrere Kantone vor den Telefonbetrügern gewarnt. In den Kantonen Luzern, Obwalden und Zug waren die Betrüger gestern erneut aktiv. Im Kanton Zug konnte eine Geldübergabe in letzter Minute verhindert werden:

Eine 69-jährige Frau erhielt am Donnerstag, 18. Januar 2018 einen Anruf von einem angeblichen Polizisten mit einer offiziellen Telefonnummer der Polizei. In der Folge wurde sie während des Telefonats in hochdeutscher Sprache mehrmals gefragt, ob sie Schmuck und Wertgegenstände besitze. Zudem erzählten die Betrüger der Seniorin, dass sich in ihrem Quartier am Morgen ein Raubüberfall ereignet habe und dass zudem Einbrecher unterwegs seien.

Opfer hebt Geld ab

In weiteren Telefonaten erhöhten die Kriminellen den Druck auf die Frau, in dem sie ihr sagten, ihr Bankkonto sei gehackt worden und dadurch sei ihr Geld nicht mehr sicher. Kurz darauf meldete sich eine angebliche Polizistin bei der Frau und forderte sie auf, 30'000 Franken von ihrem Bankkonto abzuheben. Dieses Geld sollte sie anschliessend der Polizei zur Spurensicherung überbringen.

Die Geschädigte begab sich daraufhin zu ihrer Bank und hob trotz eindringlicher Mahnungen durch den Bankangestellten 20'000 Franken ab. Auf dem Weg zum Geldübergabeort rief die falsche Polizistin wieder an - diesmal mit einer unterdrückten Rufnummer. Weil auf dem Handy des Opfers "Anonym" auf dem Display erschien, wurde sie misstrauisch, worauf sie sich bei der echten Polizei, der Zuger Polizei, meldete. Eine Geldübergabe konnten die Spezialisten der Zuger Polizei dank raschem Einschreiten verhindern.

So schützen Sie sich

Trotz grosser Vorsicht ist niemand gänzlich davor gefeit, Opfer eines Telefonbetrugs zu werden. Die Tatsache, zum Betrugsopfer geworden zu sein, kann das Ende der emotionalen und finanziellen Unabhängigkeit bedeuten. So freundlich und nett der Anrufer auch klingen mag - werden Sie hellhörig, wenn Sie unerwartet angerufen und nach persönlichen Informationen gefragt werden.

Die Polizei rät zu einem gesunden Misstrauen und gibt folgende Tipps:

  • Die Polizei ruft Sie nie mit der Notrufnummer 117 an.
  • Seien Sie skeptisch bei unbekannten Anrufen und vergessen Sie nicht: Die Nummeranzeige auf Ihrem Telefon kann manipuliert sein.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Hochdeutsch sprechende Polizistin oder Polizist bei Ihnen meldet. Polizisten im Kanton Zug sprechen nie Hochdeutsch, sondern Schweizerdeutsch.
  • Überprüfen Sie, ob es sich um einen echten Polizisten handelt, indem Sie den Notruf 117 wählen und nach dem entsprechenden Polizisten fragen.

Die Zuger Polizei ruft insbesondere auch die jüngeren Generationen dazu auf, alle Senioren im persönlichen Umfeld über diese Betrugsmasche zu informieren. Erklären Sie den älteren Mitmenschen, dass sie Anrufe von unbekannten Personen sofort beenden und direkt die Polizei via Notruf 117 alarmieren sollen.

Artikelfoto: polizeiticker.ch - (Symbolbild)