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Kanton SZ - Leichter Rückgang der Straftaten

Im vergangenen Jahr ist die Anzahl Straftaten im Kanton Schwyz um 0,4 Prozent zurückgegangen. DieKantonspolizei stellte mehr Delikte bei den Betäubungsmitteln fest. Die Verstösse gegen das Strafgesetzbuch sowie das Ausländergesetz nahmen ab. Die Zahl der Einbruchsdelikte ging stark zurück. Jugendliche begingen im Jahr 2017 mehr Straftaten, was eine Erhöhung der Jugendquote zur Folge hat.

Im Jahr 2017 wurden im Kanton Schwyz insgesamt 5'872 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Abnahme von 25 Straftaten (- 0,4%) entspricht.

Leib und Leben

Bei den Delikten gegen Leib und Leben mussten 256 Delikte (2016: 266) verzeichnet werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 93,0 Prozent (2016: 89,8%). Im Jahr 2017 verzeichnete die Kantonspolizei Schwyz erneut kein vollendetes und auch kein versuchtes Tötungsdelikt (2016: 1).

Bei den vorsätzlichen Körperverletzungen stieg die Deliktszahl von 108 auf 128 Straftaten (+ 18,5%). Die vorsätzlichen schweren Körperverletzungen stiegen von sieben auf zwölf Delikte. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 100 Prozent (2016: 57,1%). Es waren 13 Raubüberfälle (2016: 11) zu verzeichnen.

Vermögen

Die Delikte gegen das Vermögen sind leicht angestiegen. So wurden 2'494 Straftaten (2016: 2'488) verzeichnet, was eine Zunahme um 0,2 Prozent bedeutet. Angestiegen sind die Betrugsdelikte um + 128,1 Prozent auf 267 Straftaten (2016: 121). Die Gesamtaufklärungsquote bei den Vermögensdelikten stieg auf 30,0 Prozent (2016: 23,0%).

Die Zahl der Ein- und Aufbrüche ist um 69 auf 289 Delikte zurückgegangen. Dies bedeutet eine Abnahme um 19,3 Prozent. Die Aufklärungsquote stieg auf 11,8 Prozent (2016: 8.7%). Dies ist darauf zurückzuführen, dass 2017 eine grössere Einbruchsserie aufgeklärt werden konnte.

Mit 705 Sachbeschädigungen wurde eine Abnahme um 68 Taten (- 8,8%) verzeichnet. 19,6 Prozent (2016: 19,4%) der Sachbeschädigungen konnten aufgeklärt werden.

Sexuelle Integrität

Die Anzahl der Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität ist um einen auf 78 Delikte (+ 1,3%) angestiegen.

Die Gesamtaufklärungsquote liegt bei 89,7 Prozent (2016: 83,1%). Stark zurückgegangen sind erneut die sexuellen Handlungen mit Kindern. 2017 wurden acht Straftaten (2016: 16) erfasst, was eine Abnahme von 50,0 Prozent bedeutet. Die Aufklärungsquote liegt bei 75,0 Prozent (2016: 100%). Erneut angestiegen sind die Fälle von Pornografie um neun auf 26 Fälle (+ 52,9%), während die Straftaten von Exhibitionismus um vier auf drei Fälle zurückgingen.

Betäubungsmittel

Es ist eine starke Zunahme der Anzahl von Anzeigen wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz um 225 auf 1'169 Delikte (+ 23,8%) zu verzeichnen. Zugenommen haben insbesondere der Konsum um 98 auf 642 Fälle (+ 22,1%), aber auch der Handel in schweren Fällen von zehn auf 17 (+ 70,0%).

2016 konnten deutlich mehr Betäubungsmittel sichergestellt werden, insbesondere Marihuana 96‘669g (2016: 21'501g), Kokain 1'508g (2016: 420g) und Halluzinogene 211g (2016: 4g). Im Berichtsjahr verstarben wiederum drei Personen nach dem Konsum von Betäubungsmitteln.

Aufgriffe von illegal Einreisenden (Perronfälle)

Wegen Aufgriffen von illegal Einreisenden aus Zügen beim Bahnhof Goldau rückte die Kantonspolizei in 391 Fällen (2016: 472) aus. Dabei wurden insgesamt 707 Personen (2016: 739) angehalten, welche von Süden her in den Kanton Schwyz reisten. Der Arbeitsaufwand hingegen stieg um 308 Std. auf 2'711 Std.

Diverse Delikte

Die Zahl der Brandstiftungen ist mit fünf Delikten gleich geblieben. Die Aufklärungsquote liegt bei 20,0 Prozent.

Die Anzahl von Straftaten im Bereich Gewalt und Drohung gegen Beamte ist 2017 um fünf auf 12 Anzeigen zurückgegangen, was ein Rückgang um 29.4 Prozent bedeutet.

Im Bereich Häusliche Gewalt waren 220 Straftaten zu verzeichnen. Das sind 33 Delikte mehr (+ 17.6%) als im Vorjahr. In den meisten Fällen kam es zu Tätlichkeiten, Drohungen oder einfachen Körperverletzungen.

Aufklärungsquote

Die Gesamtaufklärungsquote der Kantonspolizei Schwyz ist auf 61,4 Prozent angestiegen (2016: 56,8%). Die Aufklärungsquote der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch konnte auf 44,8 Prozent (2016: 40,0%) erhöht werden. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 36,0 Prozent.

Ermittelte Straftäter

Die Gesamtzahl der ermittelten Straftäter stieg um 317 auf 3'335 (+ 10,5%). Bei den Verstössen gegen das Strafgesetzbuch waren 58,3 Prozent der Beschuldigten Schweizer Staatsangehörige (2016: 55,0%). 28,7% der Straftäter sind der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung zuzuordnen (2016: 27,1%). Wiederum 5,0 Prozent der ermittelten Straftäter waren Asylsuchende und 13,9 Prozent (2016: 19,2%) werden der übrigen ausländischen Bevölkerung zugeordnet. Kriminaltouristen begingen 94 Delikte mehr, nämlich 420 (+ 28,8%).

1'392 (2016: 1'357) der ermittelten Straftäter waren ausländischer Staatsangehörigkeit. Dies entspricht einem Anteil von 41,7 Prozent. Im Vorjahr lag die Ausländerrate bei 45,0 Prozent. Die absolute Anzahl jugendlicher Täter von 385 (2016: 318) ist um 21,1 Prozent angestiegen. Die Jugendrate ist auf 11,5 Prozent angestiegen (2016: 10,5%). Nach mehreren Jahren einer generell sinkenden Jugendquote ist diese in diesem Jahr erstmalig wieder angestiegen.

Regionale Verteilung

Die regionale Verteilung der Straftaten hat sich leicht zum Nachteil von Ausserschwyz verschoben. Von allen im Kanton Schwyz verübten Straftaten entfielen 41,9 Prozent (2016: 41,4 %) auf den inneren und damit 58,1 Prozent (2016: 58,6 %) auf den äusseren Kantonsteil, welcher die Bezirke March, Höfe und Einsiedeln sowie die vier Gemeinden Rothenthurm, Unteriberg, Oberiberg und Alpthal umfasst.

Verschiedenes

Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit führte die Koordinationsstelle für die Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) von fedpol im Auftrag und unter Führung der Kantonspolizei Schwyz gemäss Schwyzer Polizeigesetzgebung 24 (2016: 58) verdeckte polizeiliche Vorermittlungen im Bereich der Kinderpornografie durch.

Die Mitarbeitenden der Kantonspolizei führten zahlreiche Präventionsanlässe durch. Dabei erhielten über 4'000 Jugendliche und Erwachsene wertvolle Präventionstipps zu den Themen Gewalt, Drogen, Alkohol, Umgang mit neuen Medien, Sicherheit im Alter und im Alltag.

Im Kampf gegen Einbruchdiebstähle hat die Kantonspolizei erneut grosse Anstrengungen unternommen. Dank 151 (Kampagne 2016: 235) Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung konnten während der Kampagne "Bei Verdacht Tel. 117" insgesamt vier Verhaftungen (5) von mutmasslichen Einbrechern verbucht werden.

Schwergewichte 2018

Die Verhinderung und Aufklärung von Wohnungseinbrüchen sowie von Gewaltdelikten und die Optimierung des umgesetzten Bedrohungsmanagements sind Schwerpunkte im 2018. Aber auch die Aufklärung von Raubdelikten, Strukturermittlungen im Betäubungsmittelhandel sowie die Konsolidierung besonderer Ermittlungsformen bilden weitere Schwerpunkte kriminalpolizeilichen Handelns.

Artikelfoto: Kantonspolizei Schwyz - (Symbolbild)