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Kanton Glarus GL - Straftaten haben 2016 zugenommen - auch mehr Verkehrsunfälle

Am Dienstag, 09.00 Uhr, fand in Glarus die Medienorientierung zur Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2016 des Kantons Glarus GL statt. Nachfolgend die Zusammenfassungen aus den beiden Bereichen.

2016 registrierte die Kantonspolizei 338 Verkehrsunfälle, 12 mehr als im Vorjahr. Dabei wurden 120 Personen verletzt und es war 1 Todesopfer zu beklagen. Bei den Unfallursachen spielten hauptsächlich folgende Faktoren mit: Unaufmerksamkeit und Ablenkung, Lenkerzustand, Vortrittsmissachtung und Geschwindigkeit. Die auffälligsten Unfalltypen waren Schleuder- oder Selbstunfälle, Parkierunfälle, Auffahrunfälle, Ab-/Einbiegeunfälle und Tierunfälle.

Die Fahrradunfälle nahmen etwas zu, E-Bike- und Motorradunfälle hingegen leicht ab. Jüngere Autolenker verursachen im Verhältnis zu anderen Altersgruppen immer noch die meisten Unfälle.

Stabile Verkehrsunfallsituation im Kanton

Die Verkehrsunfallsituation im Kanton Glarus darf im Mehrjahresvergleich trotz stetiger Zunahme der Verkehrsmenge als recht stabil angesehen werden. Besonders positiv ist der markante Rückgang bei den Schwerverletzten und Todesopfern zu werten.

Die Kantonspolizei wird die Verkehrssicherheit auch 2017 mit speziellen Massnahmen und Aktionen weiter fördern (Verkehrsinstruktionen, Präventivkampagnen Kontrollen, verkehrstechnische Optimierungen). Sie appelliert an die Disziplin, Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden und erinnert an die Erfolgsfaktoren für eine unfallfreie Fahrt: Aufmerksamkeit - Angepasste Geschwindigkeit - Abstand!

Mehr Straftaten in 2016

Im Jahr 2016 wurden im Kanton Glarus 1'877 Straftaten statistisch erfasst, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 102 Straftaten oder rund 5,75% entspricht. Bei den zum Teil sehr kleinen Zahlen bei einzelnen Deliktsarten ist es jedoch nicht zulässig, Tendenzen abzuleiten. Die Straftaten wurden im Bereiche der folgenden Gesetze begangen:

  • Strafgesetzbuch (StGB) 1336 Straftaten (+10%)
  • Betäubungsmittelgesetz (BetmG) 246 Straftaten (- 13%)
  • Ausländergesetz (AuG) 107 Straftaten (+ 6%)
  • Übrige Bundesnebengesetze 188 Straftaten (+ 9%)

Zusammengefasst weisen folgende Deliktsbereiche grössere Differenzen zum Vorjahr auf:

Abnahme: (2015 / 2016)

  • Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz 282 / 246
  • Straftaten gegen die öffentliche Gewalt 42 / 31
  • Gemeingefährliche Vergehen 15 / 6

Zunahme: (2015 / 2016)

  • Straftaten gegen Leib und Leben 97 / 135
  • Straftaten gegen das Vermögen 747 / 804
  • Straftaten gegen die Freiheit 224 / 255

Fazit:

  • Die Gesamtzahl der Straftaten stieg im vergangenen Jahr leicht. Einzelne Delikte waren bezüglich Zunahme oder Abnahme grossen Schwankungen unterworfen.
  • Eine markante Zunahme war bei den Angriffsdelikten (+240%), bei den Erpressungsdelikten (+200%), bei den Betrugsdelikten (+77%) und bei den Ehrverletzungsdelikten (+83%) zu verzeichnen.
  • Erfreulich ist die Abnahme bei Raubdelikten (-71%) und Brandstiftungen (-78%).
  • Bei der Interpretation der Zahlen muss immer auf die Gesetzmässigkeit der kleinen Zahlen geachtet werden.

Artikelfoto: Kantonspolizei Glarus - (Symbolbild)