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Internationale Aktion gegen "Money Mules"

(Bildquelle: polizeiticker)

In einer Aktion gegen illegale Finanzaktionen sind in der Schweiz insgesamt 32 sogenannte "Money Mules" identifiziert worden. Zwei Personen wurden verhaftet. Durch die Staatsanwaltschaft wurden 28 Strafverfahren eröffnet und 4 Strafbefehle erlassen. Das Zürcher Cybercrime-Kompetenzzentrum...

Die von den Ermittlern als "Money Mules", auf Deutsch Geldesel, bezeichneten Tätergruppierungen werden von kriminellen Organisationen als Geldwäschereivermittler angeworben, um illegale Gelder von Bankkonten zu erhalten oder zu transferieren. Diese illegalen Geldtransaktionen dienen der Finanzierung der organisierten Kriminalität unter anderem im Zusammenhang mit Drogenhandel, Menschenhandel und Online-Betrug.

Das Vorgehen der kriminellen Organisationen ist meist ähnlich: Mit attraktiven Jobangeboten, die mit hohem Gehalt, Arbeit von zuhause und Flexibilität werben, wird gelockt. In einzelnen Fällen haben die Täter eigens Firmen erfunden oder gegründet, oder die Namen bekannter Firmen werden kurzerhand missbraucht.

Die Jobangebote erscheinen auf üblichen Stellenvermittlungsplattformen im Internet oder auf missbräuchlich erstellten Firmen-Internetseiten. Was aber meistens nicht ersichtlich ist: Die Jobsuchenden werden letztlich als Finanzagenten eingesetzt, um Gelder zu waschen, die aus kriminellen Aktivitäten stammen. Aus strafrechtlicher Sicht kann jemand, der sein Konto für die Verschiebung von Geldern zur Verfügung stellt, für die Mithilfe zur Geldwäscherei belangt werden.

26 Länder nahmen teil

Strafverfolgungsbehörden aus insgesamt 26 Ländern nahmen an der dritten koordinierten globalen Aktion gegen "Money Mule" teil. Unterstützt wurde die Aktion von Europol, Eurojust und der Europäischen Bankenvereinigung (EBF).

In der Schweiz beteiligten sich die Kantone Zürich und Aargau an der Aktion. Die Koordination wurde in Absprache mit dem Bundesamt für Polizei (fedpol) durch das Zürcher Cybercrime-Kompetenzzentrum übernommen. Während der Aktion, die vom 20. bis zum 24. November 2017 dauerte, wurden in ganz Europa 159 Personen verhaftet, 409 Befragungen durchgeführt und 766 "Money Mules" identifiziert.

Die gemeinsame "Money Muling"-Kampagne #DontBeaMule startet heute, um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Die Polizei rät:

  • Seien Sie misstrauisch!
  • Glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet finden oder in Ihren E-Mails lesen, auch wenn Ihnen Logo oder Gestaltung des Absenders bekannt erscheinen oder die Firma im Schweizer Handelsregister zu finden ist.
  • Seriöse Firmen fordern niemals vertrauliche Daten per E-Mail an.
  • Seriöse Arbeitgeber laden Sie in der Regel zu einem Vorstellungsgespräch ein.
  • Seriöse Arbeitgeber verlangen nicht, dass Sie Ihr Privatkonto für den Zahlungsverkehr des Geschäfts zur Verfügung stellen.
  • Verzichten Sie im Zweifelsfall! Besser auf ein verlockendes Angebot verzichten, als in die Falle tappen.
  • Falls Ihnen die Immobilienfirma bekannt vorkommt, fragen Sie im Zweifelsfall beim "richtigen" Absender nach, ob das Job-Angebot wirklich besteht.

Artikelfoto: webandi (CC0 Creative Commons) - (Symbolbild)