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Happige Busse für Radar-Warnung auf WhatsApp

(Bildquelle: polizeiticker)

Wegen einer Radarwarnung in einer WhatsApp-Gruppe wird ein Mann nun zur Kasse gebeten. Die Busse hat es in sich. Gemäss der Staatsanwaltschaft könnte es noch weitere Mitglieder der Gruppe treffen.

Wer auf Facebook vor einer Radar-Falle warnt, macht sich strafbar. Das Selbe gilt auch für eine Warnung, die via WhatsApp verbreitet wird. Das musste nun ein Mann am eigenen Leib erfahren.

"Diese Woche erhielten ich und mehrere weitere Personen einen Strafbefehl. Mir droht eine Busse in Höhe von 850 Franken, weil ich via WhatsApp vor einer Polizeikontrolle gewarnt habe", wird der Schuldige von "20 Minuten" zitiert. Für ihn geht diese Strafe gar nicht: "Was ich in einer WhatsApp-Gruppe schreibe, ist doch privat und meine Sache. Was mischt sich da die Polizei ein?"

Wer hat gepetzt?

Nach Angaben des Bestraften existiert die WhatsApp-Gruppe "Rennleitung" seit rund einem Jahr. Täglich postete mindestens eines der knapp 200 Mitgliedern eine Warnung. Im Juli 2017 wurde die Polizei auf die Machenschaften innerhalb der Gruppe aufmerksam. Daraufhin haben die Mitglieder die virtuelle Gemeinschaft verlassen, berichtet der Mann gegenüber "20 Minuten.

"Es wurde viel spekuliert darüber, ob jemand aus der Gruppe uns verraten hat oder sich sogar selbst ein Polizist eingeschleust hast", erklärt er. Ebenso wenig wisse er, wer ihn angeschwärzt hat.

Roman Dobler, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Gallen, klärt auf: In einem Strafbefehl stehe in der Regel nicht, wer Anzeige erstattet habe. Dies könne man aber in den Akten nachlesen.

Artikelfoto: arivera (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)