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Bern BE - Polizei gibt die Nationalität von Tatverdächtigen fast nie bekannt

Im Kanton Bern BE werden die Medienmitteilungen möglichst neutral gehalten. Die Kantonspolizei hält sich in vielen Fällen bewusst bedeckt, was die Herkunft von Tatverdächtigen anbelangt.

Während andere Kantone in ihren Medienmitteilungen keine Scheu zeigen, die Nationalität der Tatverdächtigen zu nennen, wird im Kanton Bern ganz anders verfahren. In den meisten Fällen verzichten Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft auf das Preisgeben der Nationalität der Beschuldigten.

Offensichtlich scheiden sich die Geister darüber, ob es nun sinnvoll ist, die Herkunft der Tatverdächtigen zu offenbaren. Fakt ist jedoch, dass von der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten empfohlen wird, die Nationalität von Tatverdächtigen in der Regel zu nennen, und die meisten Kantone halten sich an diese Empfehlung.

Herkunft der mutmasslichen Kriminellen verschwiegen

Es wurden im Zeitraum von Januar bis März fünfzehn Medienmitteilungen der Kantonspolizei Bern, in denen es um Strafdelikte ging, ausgewertet und dabei festgestellt, dass in keiner der Meldungen die Herkunft der mutmasslichen Kriminellen erwähnt wurde.

Damit hat die Polizei und Staatsanwaltschaft im Kanton Bern ihren politischen Auftrag, der darin besteht, die Nationalität von Tatverdächtigen zu nennen, nicht erfüllt. Die Herkunft der Beschuldigten wird im Regelfall nur auf Anfrage hin angegeben.

Artikelfoto: Jabbacake (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)